Eine Performance über die Gesellschaft im Spannungsfeld zwischen privatem Raum und Öffentlichkeit
Das Private ist durch die Veröffentlichungsangebote der Informationsindustrie radikal transparent geworden. Gleichzeitig und im direkten Gegensatz dazu lässt sich das gesellschaftliche Phänomen des Cocooning, das Einigeln im Häuslichen, beobachten. Das Figurenkombinat verlagert deshalb das Bett – Sinnbild für privaten Schutzraum schlechthin – in die Öffentlichkeit und lässt dieses wiederum von insektenhaften Wesen – Verkörperung all dessen, was aus der privat-familiären Sphäre verbannt wird – einspinnen und besetzen. Ein beunruhigendes und poetisches Spiel zwischen Intimität und Exhibitionismus, Verdrängung und Veröffentlichung.
"Es entstehen Begegnungen, wie es sie im hermetischen Theaterraum nie geben kann. In "Mimikry Hotel" setzt sich ein junger Passant auf eines der über den Platz verteilten Betten, beobachtet gespannt, lacht. Seine Freunde drängen weiter. Er aber bleibt, auch als eines der Fabelinsekten sich zu ihm setzt.[...]Der Mut den die jungen Künstler aufbringen, lohnt sich also, allein das Experiment gewagt zu haben ist Gewinn. Und die jungen Macher, so scheint es, wollen vor allem eines: mit ihrer Kunst dem Publikum begegnen und mit ihm kommunizieren."
Julia Feigl in Double (Ausgabe 2/2015) über Mimikry Hotel beim Festival NEWZ
Spiel & Ausstattung:
Mirjam Ellenbroek, Esther Falk, Sascha Bufe, Hanna Malhas, Anja Müller, Claudia Sill, Helen Schumann
Regie:
Dauer:
ca. 30 min
Eine Kooperation mit dem FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart.